Hab keine Angst

Wenn wir aus einer Angst heraus agieren, passiert nichts Gutes. Wir spulen ein unbewusstes Programm ab, das uns vielleicht mal geholfen hat in bestimmten Situationen zu überleben. Das aber in der Regel für die aktuelle Situation überzogen ist und uns darüber hinaus den Zugang zu unseren kreativen und transformierenden Ressourcen blockiert. 

 

Wenn heute ein Teil der Gesellschaft auf Andersdenkende und Kritisch-Hinterfragende mit dem Finger zeigt und sie als „Corona-Leugner“, „Verschwörungstheoretiker“ oder „Rechte“ beschimpft, dann geschieht das häufig aus einer unbewussten Angst oder einer unterdrückten Emotion heraus, die sich nun entladen kann. Der Angst vor einer Covid19-Erkrankung oder überfüllten Intensivstationen, der Wut über Ungehorsam oder dem Ärger über unbeugsame Menschen. Wenn der andere Teil der Gesellschaft auf genau diese Menschen mit dem Finger zeigt und sie als „Schafe“, „Herrschende“ oder „Unaufgeklärte“ beschimpft, geschieht dies genauso aus einer Angst oder innerem Stress heraus. Der Angst vor dem Verlust von Freiheit, von Selbstbestimmung, unbekannten Langzeit-Nebenwirkungen einer Impfung oder der Angst um die freie Entfaltung unserer Kinder.

Nur, so kommen wir nicht voran. So verlieren wir uns in gegenseitigen Vorwürfen, gegenseitiger Ausgrenzung und verwenden all unsere Energie darauf, die Gegenseite überzeugen zu wollen. Und wenn uns das nicht gelingt, zeigen wir weiter mit dem Finger aufeinander und der Graben wird immer größer. Unsere unbewussten Ängste und Emotionen beherrschen uns und leiten unser Handeln, anstatt dass wir auf einander zugehen und gemeinsam nach Lösungen suchen können. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es sie gibt. Lösungen, Wege in ein neues Miteinander, in nachhaltige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen. 

Aber dafür muss sich jeder zunächst an die eigene Nase fassen, sich mit seinen tiefen Ängsten, Emotionen und Glaubenssätzen auseinander setzen. In sich aufräumen, behindernde Überzeugungen und Muster überwinden und in Heilung bringen. Erst wenn unsere Ängste nicht mehr unser Handeln leiten, sondern unser eigener, erwachsener Werte-Kompass unser Handeln leitet, erst dann wird es möglich sein offen, tolerant, sachlich und dialogbereit aufeinander zu zugehen.

Und dann wird es Groß und Kreativ und Lebendig und Freudig und Gut. 

 

Danke für diesen sehr lesenswerten Artikel Carolin Otzelberger, der mich zu diesem Post inspiriert hat: https://www.rubikon.news/artikel/der-widerstands-burnout